Täglich grüßt mich das Murmeltier morgens im Badezimmerspiegel – immer leicht zerknittert und mit verschlafenen Augen. Frischer wird mein Blick erst durch die allmorgendliche Mascara-Zeremonie. Ich bearbeite meine hellblonden, recht kurzen Wimpern mit zwei verschiedenen Mascaras bis sie schön schwarz und so lang wie nur irgendwie möglich sind. Von einem Augenaufschlag à la Audrey Hepburn bin ich aber auch dann noch weit entfernt. Aber damit sind ja ohnehin die wenigsten Frauen gesegnet. Also wird getuscht und geklebt was das Zeug hält. Nun sitze ich seit einiger Zeit berufsbedingt an der Beautyquelle und bin dabei auf spezielle Wimpernserenaufmerksam geworden, die angeblich in wenigen Wochen Traumwimpern zaubern. Ein ursprünglich aus der Augenmedizin stammender Wirkstoff soll die eigenen Wimpern wie von Zauberhand dichter, dunkler und vor allem um einiges länger werden lassen. Ich bin begeistert und biete mich – ganz uneigennützig natürlich – für einen Test an. Da es die Seren von verschiedenen Herstellern gibt und jedes erst nach einigen Wochen Ergebnisse verspricht, starten mit mir noch vier weitere Kolleginnen das Experiment.
Die von uns getesteten Kandidaten im Überblick:
- M2 Lashes Activating Serum von M2 Beauté, 5 ml für € 120,00
- Adonia Lash Alive Serum von Adonia Germany, 8,87 ml für € 99,00
- Advanced Eyelash Conditioner von Revitalash, 2 ml für € 83,00
Von der Anwendung her unterscheiden sich die Produkte kaum. Alle drei sehen von außen aus wie Mascara-Röhrchen. Innen befindet sich ein kleiner Pinsel. Mit diesem wird das farblose Serum wie eine dünne Eyeliner-Linie so nah wie möglich am Wimpernkranz aufgetragen. Da ich zu ungeduldig war, um die Gebrauchsanweisung zu lesen, habe ich mir in den ersten Tagen die Wimpern komplett eingeschmiert und dabei natürlich viel zu viel Serum verbraucht. Im Grunde ist es ja auch total logisch, das Serum ausschließlich am Lidrand anzuwenden, denn es soll die Wachstumsphase der Wimpern verlängern und dazu muss es nur an die Wurzeln gelangen – Blumen düngt man ja auch nicht an den Blüten. Wie ich feststellen konnte, ist beim M2 Lashes Activating Serum der sorgfältige Auftrag besonders wichtig, denn wenn doch einmal ein bisschen ins Auge gelangt, brennt es zunächst etwas unangenehm und das Auge rötet sich kurzzeitig ein wenig. Beides verschwindet aber nach ein paar Minuten wieder. Alles in allem ist die Anwendung der Wimpernseren eine ganz unkomplizierte und schnelle Sache, die sich problemlos in das abendliche Pflegeritual integrieren lässt.
Dennoch können wir uns alle nicht so recht vorstellen, dass ein winziger Tropfen Flüssigkeit einen sichtbaren Effekt haben soll. Und obwohl wir fleißig jeden Abend pinseln, passiert bei uns in den ersten Tagen auch erst einmal rein gar nichts. Das war aber zu erwarten, denn alle Hersteller weisen darauf hin, dass man eine Wirkung erst nach konsequenter Anwendung über einen längeren Zeitraum sehen kann. Geduld und Durchhaltevermögen sind also Voraussetzung für die XL-Wimpern aus dem Fläschchen. Nach ungefähr einer Woche freut sich dann aber Kollegin Alex, die den Conditioner von Revitalash testet, über erste Ergebnisse. Begeistert berichtet sie, dass Ihre Wimpern voller und etwas länger geworden sind. Der Effekt kommt aber wohl erst so richtig zur Geltung, wenn man die Wimpern tuscht. Ähnliches Feedback zu Revitalash erhalte ich von Testerin Steffi. Auch Kollegin Nina bemerkt durch das von ihr getestete Adonia-Serum inzwischen einen deutlichen Unterschied. Ihre Wimpern sind länger und haben einen schönen Schwung bekommen. Das gleiche Serum testet auch Kristina, die aber noch keine Veränderung bei ihren Wimpern bemerkt. Genauso geht es mir und meiner Kollegin Cosima. Wir beide testen M2 Lashes und schauen ein wenig neidisch auf die Klimper-Wimpern unserer Mit-Testerinnen. Vier Wochen später beenden wir die Testphase. Und tatsächlich: Bei uns allen hat das Serum gewirkt. Auch Cosima und ich sind mittlerweile glücklich: Bei M2 Lashes hat es zwar etwas länger gedauert, bis die Wirkung eintrat, dafür sind die Wimpern inzwischen sichtbar länger und dichter geworden, so dass ich sogar von verschiedenen Bekannten angesprochen werde, ob ich künstliche Wimpern hätte.
Was die Verträglichkeit der Seren angeht, sind wir auch positiv überrascht. Nur eine Kollegin hatte leichte Probleme, weil ihre Augen empfindlich auf das Serum reagiert haben. Sie hat den Test daher – trotz guter Ergebnisse – vorzeitig abgebrochen. Alle anderen haben die unterschiedlichen Seren sehr gut vertragen. Unser Fazit: Es ist kaum zu glauben, aber der Wimpern-Traum ist wahr geworden. Allerdings: Hier ist wirklich Disziplin angesagt. Und wenn man die Anwendung beendet, werden natürlich auch die Wimpern nach und nach wieder kürzer. Das wird mir aber nicht passieren, denn ich kann definitiv sagen: Nie wieder ohne mein M2 Lashes!
Eure Kathy